Buttelstedt : Tourismus / Kulturdenkmäler

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Kulturdenkmäler

Menhir_kleinMenhir

Vor dem Stadtrand von Buttelstedt rechts der B85 aus Richtung Kölleda steht ein besonderes Kulturdenkmal, der Menhir. Im Volksmund und in älteren Schilderungen wird er auch "Langer Stein" oder "Wetzstein" genannt. Sagen und nicht wenige Histörchen sind um ihn entstanden. Dieser senkrecht stehende, 2,80 Meter hohe, vierkantige, in einer stumpfen Spitze auslaufende, für sein Alter nur geringfügig verwitterte Muschelkalkstein, ist der schönste Menhir Thüringens, schätzungsweise 5.000 Jahre alt. Lange Zeit war unklar, ob es sich um eine Grenz- oder Wegemarke gehandelt haben könnte oder um einen Kultstein. Heute weiß man, dass es sich um einen Totenstein handelt. Ein Menhir wurde an das Kopfende eines Hünengrabes als Seelenthron gesetzt, denn man glaubte, die Seele des Verstorbenen verließ aus verschiedenen Anlässen ihr Grab, um auf dem “hohen Stein” Platz zu nehmen. Die bekannteste Sage vom Buttelstedter Menhir lautet: Zwei Riesen mähten vor Zeiten gleichzeitig Gras auf ihrem Gebiet. Da rief der Riese vom Ettersberg dem von der Finne zu: “Meine Sense ist stumpf geworden, wirf mir doch einmal deinen Wetzstein herüber”. Sogleich erfüllte der so Angerufene diesen Wunsch und warf den Stein seinem Nachbarn zu, hatte jedoch nicht mehr die Kraft, diesen Stein bis zum Ettersberg zu schleudern. Bereits bei Buttelstedt fiel der Stein zu Boden. Als Bodendenkmal steht er heute unter gesetzlichem Schutz.  

 

 

 Napoleonstein_kleinDer Drei-Feldherren-Stein

Am Eingang des Friedhofs, des ehemaligen "Safrangartens", an dem die uralte Königsstraße vorbeiführte, steht ein im Jahre 1913 errichteter Sandsteinobelisk, auf dessen drei Seiten folgende Inschriften zu lesen sind: "Gustav Adolf vor der Schlacht bei Lützen - 29. Oktober 1632 Friedrich der Große vor der Schlacht bei Roßbach - 28. September bis 2. Okt. 1757 Napoleon I. nach der Schlacht bei Leipzig - 22. Okt. 1813" Das schlichte Denkmal will uns daran erinnern, dass die genannten fürstlichen Feldherren, die den Lauf der Weltgeschichte mitbestimmten, aber in besonderer Weise auch die Nichtigkeit aller Menschengröße und die Allmacht des höchsten Weltenlenkers zu fühlen bekamen, auf ihren Heereszügen auch das unscheinbare Städtchen an der Scherkonde berührt haben.

 

 

Fr__hjahr_2008_115Dingstuhl

Buttelstedt wird zuerst in Güterverzeichnissen der Reichsabtei Hersfeld, die der Zeit 815 angehörten, genannt. 1052 überlies Kaiser Heinrich III. dem Bistum Naumburg Hoheitsrechte in Buttelstedt, die durch Weiterverleihung an die Landgrafen von Thüringen übergingen. Es besaß einen der vier Dingstühle der Landgrafschaft, war somit eine Gerichtsstätte des thüringischen Adels und wird in dieser Funktion 1119 erstmals als Maspe (d.h. Espe) erwähnt.  

 

 

 kraemerKrämerbrücke

Die Krämerbrücke war die ehemals einzige in den Ort führende Verkehrsstraße. Sie führte über einen tiefen Wassergraben. Die Straße war und ist nur einseitig bebaut. In den Häusern auf der Krämerbrücke arbeiteten und lebten einst Handwerker verschiedener Gewerke: z. B. Schuhmacher, Leineweber, Klempner, Maurer, Tischler und Fleischer. Zu den Jahrmärkten herrschte reges Markttreiben. Auch viele fremde Händler boten ihre Ware feil, denn die Handelsstraße führte dicht an Buttelstedt vorbei. Stand an Stand säumten die Krämerbrücke, daher dieser Name.

 


Buttelstedts Rittergüter

Die Landgrafenburg Buttelstedt und der dazugehörige Grundbesitz soll als Lehen vergeben und noch vor 1500 geteilt worden sein. In "Aufstellungen der Rittergüter im Herzogtum Sachsen Weimar" von 1790 und 1820 sind zwei Buttelstedter Güter aufgeführt: 1. Mann- und Weiberlehen, Sohn- und Tochterlehen Buttelstedt 189,5 ha(1790/THStAW B 5327); 128,8 ha(1820/THStAW B 17678)
Die Eigentümer des größeren Gutes sind in der "Geschichte des alten Gutshauses zu Buttelstedt" (s.FN1) benannt. Hiernach war es ab 1434 Lehen derer von Gottfahrt, 1633 - 1713 derer von Goechhausen, es fiel an Herzog Ernst-August, wurde 1756 von Johann Christian Schortmann gekauft. Im Grundstückskataster Buttelstedt, 1733, Göchhausen "Schloss" und "Vorwerk der Pharrei" (Vorwerk südlich von Kirche und Schloss, südlich der Pfarrei).
Die Eigentümer des kleineren Gutes wurden in der oben genannten Chronik nicht benannt. Im Grundstückskataster Buttelstedt, "altes Schloss und Vorwerk hinter dem Schloss und neues Haus hinter Göchhausens Schloss". Im Grundstückkataster Buttelstedt, 1780, "Eichelmannsches Rittergut" (Vorwerk östlich von Kirche und Schloss, jetzt vermutlich an der Straße "Unterm Schmiedeberg" Johann Casper Eichelmann (geb.25.1.1650, Homburg vor der Höhe, gest. 16.10.1729, Weimar) wurde 1703 von Herzog Wilhelm Ernst "die Anwartschaft auf das Göttfartische Rittergut [THStAW A 2571 und A 2571a] in Buttelstedt .... verliehen", das er und seine Nachkommen (die Söhne Wilhelm Ernst [1688-1762] und Johann Friedrich [1690-1759] waren möglicherweise illegitime Söhne des Herzogs), nach dem Tode des letzten von Göttfahrt erworben und bis 1809 behielten, als das Gut nach dem Tod des letzten männlichen Eichelmann-Erben an das weimarische Herzogtum zurückfiel (Huschke, Wolfgang: Die thüringischen Eichelmann - weimarische Fürstensprossen? Familie und Volk (1957) 427-431). "In der Abschätzungsrolle von 1820 wird Christian Leopold Stark" (1771-1837) neben Schortmann als Besitzer je eines Rittergutes in Buttelstedt angeführt. Stark hatte wahrscheinlich das Eichelmannsche Rittergut übernommen, jedoch keines der Häuser auf dem Burgberg, sein Sohn Carl Friedrich Leopold Stark (1808-1864) baute wahrscheinlich auf dem "Gutshof", östlich von Kirche und Schloss, ein neues Wohnhaus, worüber Auguste Mährlen in "Chronik der Familie Stark" (Hrsg. Dr. Hans C. Stark, Konstanz), Heft 3,  berichtete.
Nach E. Schmidt, Daasdorf, gehörte die westliche Hälfte des Burgberges Eichelmann, die östliche Hälfte mit dem Bergfried der Landgrafenburg Göchthausen, und später beide Hälften Schortmann, der den Bergfried 1856 abreißen ließ.