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Kampf auf dem Feld der Ähre

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Tausende Unterschriften gegen Gentechnik im Weimarer Land bekam die Bürgerinitiative von den Feldtagebesuchern.

Buttelstedt. (tlz) Die Nelke, die gestern unter dem Zelt der Bürgerinitiative Gentechnik-freies Weimarer Land auftauchte, war ein kleiner Bodycheck auf dem Feld der Ähre, ausgeteilt vom benachbarten Stand eines Saatgutanbieters. Es handelte sich nicht um irgendeine Blume, sondern um ein gentechnisch verändertes Gewächs. Aber diesbezüglich versteht Danny Seyfarth keinen Spaß: "Wir haben die Handschuhe angezogen und ihnen ihre Nelke zurückgebracht."

Welche Position man auch einnimmt in der Frage genetischer Manipulation von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, die DLG-Feldtage sind das Podium, auf dem Gespräche zustande kamen. Von der Publicity hat auch die Bürgerinitiative profitiert. Nahezu ständig sind Jens Elliger und seine Mitaktivisten umzingelt gewesen von Neugierigen. Danny kam kaum hinterher, Aufklärungsbroschüren des BUND nachzulegen, so rasant nahm der Stapel ab. Insbesondere das Interesse jener Landwirte, die aus dem gesamten Bundesgebiet als Gäste auf die agrarische Messe gekommen waren, an den Argumenten der Gentech-Gegner sei groß, versichert Seyfarth. So sammelten sich auf den Listen der Bürgerinitiative im Weimarer Land nach drei DLG-Tagen immerhin eintausend frische Unterschriften von Sympathisanten an. Ein guter Auftritt, findet die BI.

Gestern gingen die DLG-Feldtage in Buttelstedt zu Ende. Die Kartenscanner an der Pforte hatten innerhalb der drei Tage insgesamt 19 782 Mal geklickt. "Ein sehr guter Besuch", freut sich DLG-Sprecher Friedrich Rach. Schon aus den Kennzeichen der Wagen auf den zu Parkplätzen umgewidmeten Ackern südlich von Buttelstedt ließ sich ableiten, welche Anreisewege die Masse der Fachbesucher in Kauf genommen hatte.

Servus in Hannover

Neben Bauern aus Thüringer kamen die meisten Besucher aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Fast 1400 Menschen konnten sogar aus dem Ausland nach Buttelstedt gelockt werden.

Die 1885 gegründete Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft sieht sich als Vermittlerin von Erkenntnissen aus der Agrarforschung an die Landwirte. In der Bewertung von Gentechnik in der Landwirtschaft bezieht sie explizit keine Stellung, hatte aber sowohl den Herstellern von gentechnisch veränderten Pflanzen und Saatgut als auch den Gegnern der sogenannten "grünen Gentechnik" die Möglichkeit gegeben, sich auf den Feldtagen zu präsentieren.

Die "hervorragenden äußeren Bedingungen", die auf dem Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut in Buttelstedt vorherrschten, waren der DLG ein Extralob wert. Dass die Gesellschaft in ihrer Bilanz das "einzigartige Informationsangebot" der von ihr eingeladenen Aussteller preist, überrascht dagegen wenig.

Im Mittelpunkt des Interesses habe das Informations- und Ausstellungsangebot rund um den modernen Pflanzenbau gestanden, fasst Rach zusammen. Die Landwirte verfolgten mit ihren Besuchen zwei Ziele: ihre Produktionseffizienz zu steigern und die Potenziale ihrer Standorte auszuschöpfen. Sie hätten den Ausstellern sehr gut vorbereitet und mit sehr gezielten Fragen auf den Zahn gefühlt, was Anlass gab für weiteres Lob, ausgesprochen durch die Feldtage-Aussteller: Sie zeigten sich beeindruckt "von der überaus hohen Qualität der Besucher".

Die Pflanzungen auf den Buttelstedter Feldern werden nach Abzug der Aussteller untergepflügt. Die nächsten Feldtage finden 2010 in Springe bei Hannover statt.

Quelle: Thüringer Landeszeitung, Ausgabe Weimar, vom 26.06.2008

( Sabine Brandt, 26.06.2008 )

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